Als eines der ersten Weingüter, die die französischstämmige Rebsorte Syrah in Österreich ausgepflanzt hat, durften wir diesen Wein bereits 1996 zum ersten Mal in Flaschen füllen.
Wer den Pegasos trinkt, erfährt Poesie in ihrer reinsten Form.
Auf der durch Schotter geprägten und sich in Waldnähe befindlichen Ried Neuberg fanden wir die passenden Voraussetzungen für unseren Syrah. Über die Jahre hat sich bestätigt, dass das kühle Klima und die die reifebegünstigende Bodenbeschaffenheit eine optimale Basis für den Syrah bilden. Das kostbare und von Hand geerntete Rohmaterial aus diesen besonderen Parzellen reift ungefähr ein Jahr lang in ausgewählten Barriques aus amerikanischer Eiche heran. Die Böden dieser Holzfässer lassen wir seit 2002 aus französischer Eiche fertigen. Dieser spezielle Fasstyp unterstützt die Eleganz und die feine Ziselierung unserer Interpretation dieser Rebsorte. Seit der ersten Ernte dieses Syrahs sind einige Jahrzehnte vergangen und wir freuen uns nun, – mit dem aktuellen Jahrgang – das 20-Jahr-Jubiläum des Pegasos zu begehen. Der Jahrgang 2015 wurde als Ried Neuberg Einzellage und als Große Reserve ausgebaut.
Warum eigentlich „Pegasos“?
Pegasos ist eine Gestalt aus der griechischen Mythologie. In verschiedenen Helden-Epen unterstützt das geflügelte Pferd Pegasos dabei einen großen Helden. In den verschiedenen Versionen der Sage ist Pegasos fast immer ein Kind von Poseidon und Medusa. Am häufigsten vertreten ist er dabei in der Perseus-Sage. In dieser wird erzählt, wie der gleichnamige Held die Gorgone Medusa enthauptet, um mit Hilfe des Fluches, der auf ihr lastet, ein Monster zu bezwingen. Nach Medusas Enthauptung eilten ihre Schwestern entsetzt „zur Behausung des Meeresgottes Poseidon, denn Medusa war, bevor sie mit dem Fluch belegt worden war, Poseidons Geliebte. Der trauernde Gott ließ aus ihrem enthaupteten Rumpf zwei Wunderwesen entspringen: den Riesen Chrysaor und das Pferd Pegasos. Pegasos, ein schöner, schlanker Gaul, hatte an der Schulter mächtige Flügel. Als er sich einmal vom Berge Helikon zum Himmel aufschwingen wollte, entsprang dort, wo er sich mit einem scharfen Schlag seines Hinterhufes abgestoßen hatte, ein sprudelnder Quell, genannt Hippokrene (die ‚Rossquelle‘). Ihr Wasser war dem Apollon und allen neun Musen heilig. Wer davon trank, der wurde zum Dichter und Sänger. Von allen Pferden, die Poseidon zeugte, war Pegasos das kostbarste.“ [Quelle: „Die schönsten Sagen des klassischen Altertums“ von Gustav Schwab und Kurt Eigl]
Von der Antike bis zur heutigen Zeit spielte Wein weltweit immer wieder eine zentrale Rolle in Kunst und Kultur. Dieses Erbe – die Quelle der Musen – zum Ausdruck bringend, benannten wir unseren Syrah schon seit 1996 nach dem geflügelten Pegasos. Das als Etikett ausgewählte Bild ist ein Kupferstich aus dem Jahr 1639, welcher Pegasos und dessen Sternbild zeigt. Es entstand ungefähr zur selben Zeit, als die „Pittenauer“ zum ersten Mal eine deutlichere geschichtliche Erwähnung fanden (1632), und befindet sich seit 1995 in Familienbesitz. Der Syrah des Hauses Pitnauer ist, wie fast alle Weine bei uns, sicherlich kein klassischer Vertreter seiner Sorte. Die ungewöhnlichen Bedingungen seiner Lage sollen sich vielmehr in der wilden Entstehungsgeschichte des Pegasos widerspiegeln. Aus Schweiß und Blut geboren, entspringt er dem Haupt einer rasenden Schönheit und erschafft aus dem Chaos die Quelle der Dichter und Sänger. Wer den Pegasos trinkt, erfährt Poesie in ihrer reinsten Form.